Am 30.12.2020 beteiligten wir uns an der Silvester-Kundgebung vor der JVA Ossendorf, die dort jedes Jahr mit knastkritischem Ausdruck die Gefangenen ins neue Jahr begleitet.
Eigentlich hätte die Kundgebung wie jedes Jahr – und wie der Titel auch schon vermuten lässt – an Silvester stattfinden sollen, was uns aufgrund des coronabedingten Versammlungsverbotes am 31.12. allerdings untersagt wurde. Um unnötige Repression zu vermeiden, mussten wir also auf den Vorabend ausweichen. Doch hier hörte die polizeiliche Schikane nicht auf. Nachdem vor Ort die Kundgebung nochmal räumlich verlegt wurde, da die Polizei deutlich zu wenig Platz eingeräumt hatte, versuchte sie auch Leute daran zu hindern zur Kundgebung zu gelangen. Außerdem belästigte sie die Kleingruppen, welche um das Gefängnis herum für zusätzliche Beschallung sorgten, obwohl diese lediglich Parolen riefen und in coronakonformen Gruppengrößen unterwegs waren.
Dennoch war die Kundgebung mit ca. 50 Leuten gut besucht, es gab kämpferische Neujahrsgrüße auf verschiedenen Sprachen, Reden und Musik, wir haben Wunderkerzen verteilt, gesungen und gerufen.
Wir bedanken uns bei den Organisierenden, den beteiligten Gruppen und allen Teilnehmer*innen, die auf der Kundgebung und/oder in Kleingruppen um die JVA herum Stimmung gemacht haben und stehen natürlich auch nach der Aktion weiterhin solidarisch mit den Gefangenen. Egal wie schwer Polizei und Justiz es uns machen wollen, wir bleiben standhaft, bis dieses Strafsystem fällt – und alle Knäste mit ihm.
Denn niemand ist frei, bis wir alle frei sind!